Schlagwort: Sprache
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Neurodiversität als Lifestyle: wie wir psychische Erkrankungen zur Mode machen
In einer Welt, die immer lauter nach Individualität schreit, scheint es, als sei das Label einer psychischen Erkrankung oder Persönlichkeitsstörung zum Accessoire geworden – Neurodiversität wird gefeiert wie ein neues Lifestyle-Produkt, während ernste Erkrankungen wie Depressionen, ADHS oder Borderline in sozialen Medien mit einem beinahe romantischen Schleier überzogen werden. Ist das wirklich der Weg zu…
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Die Heuchelei der Anspruchslosigkeit: Du bist gut genug.
Die Maxime „Du bist gut genug“ klingt wie ein wohlklingender Gong, der den Stress aus den Seelen der Leistungsgesellschaft herausmassieren soll. Man hört sie in Workshops, liest sie in Instagram-Posts und begegnet ihr in den Vorwörtern von Selbsthilfebüchern. Doch was bedeutet diese Botschaft wirklich – und warum erscheint sie bei genauerem Hinsehen wie eine leere…
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Die toxische Kunst des Themenwechsels: Wie Social Media unsere Diskussionen entkernt
Wir alle haben es schon erlebt: Eine heiße Debatte auf Social Media, bei der es um eine klar umrissene Frage geht – zumindest anfangs. Doch kaum hat man sich ans Argumentieren gemacht, schwenkt der Diskussionspartner auf ein vollkommen anderes Thema um, das bestenfalls noch entfernt mit dem Ursprungsthema zu tun hat. Statt Klarheit entsteht Chaos,…
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Mythos „Finanzielle Gewalt”
In der endlosen Schlacht um Begriffe und Deutungen hat der strategische Feminismus einen neuen Begriff etabliert: „finanzielle Gewalt“. Was auf den ersten Blick nach einer progressiven Maßnahme aussieht, um ungleiche Machtverhältnisse in Beziehungen offenzulegen, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als weiteres Beispiel für eine manipulative Diskurspolitik.
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Triumph des Egos: Warum Wokeness ein Werkzeug des Narzissmus ist
Empörung als Lifestyle Die moderne Welt scheint von einer besonderen Dynamik beherrscht: dem ständigen Ruf nach Anerkennung. Im Zuge der Wokeness-Bewegung verschmilzt dieser Ruf zunehmend mit einer subtilen, aber tief verwurzelten Form des Narzissmus. Dabei ist der Grundgedanke der Wokeness – soziale Gerechtigkeit und Inklusion – eigentlich ehrenhaft. Doch was passiert, wenn er zum Deckmantel…
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Empörung als Identität
Empörung ist das neue Schwarz. Sie steht jedem, passt zu jeder Gelegenheit und signalisiert Geschmack, Moral und Haltung. Social Media hat uns eine Bühne gegeben, auf der wir unsere Empörung wie ein Designerstück tragen können – exklusiv, auffällig und immer perfekt inszeniert. Doch was passiert, wenn Empörung nicht mehr nur Ausdruck von Unzufriedenheit ist, sondern…
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Die Neue Eitelkeit
In der schönen neuen Welt regieren die Monarchen der Selbstinszenierung. Ihre Throne? Social-Media-Accounts. Ihre Kronen? Virtue Signaling und der ständige Wettbewerb um die moralische Oberhoheit. Aber was steckt hinter diesem neuen Zeitalter des Narzissmus, das uns mehr als jemals zuvor von unserer eigenen Wichtigkeit überzeugt hat? Ein Zeitalter, in dem Statussymbole nicht mehr nur aus…
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„Trauma“: Die Alltags-Kränkung mit Premium-Label
An der Spitze der Bedeutungsinflation in Prinzessinnenland steht der Begriff Trauma. Was einst für schwerste seelische Erschütterungen reserviert war, die das Leben eines Menschen dauerhaft prägen konnten, ist heute ein Lifestyle-Accessoire für jede noch so banale Kränkung. Vom falschen Starbucks-Namen bis zur harschen WhatsApp-Nachricht: Im Prinzessinnenland ist alles ein Trauma – und wehe, jemand wagt…
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Trotz als Identität
Im Prinzessinnenland gibt es eine ganz eigene Spezies: Die tapferen Verfechter des „guten alten Sprachgebrauchs“, die sich in ihrer Freiheit bedroht fühlen, wenn jemand vorschlägt, „Zigeunerschnitzel“ oder das „N-Wort“ aus ihrem Vokabular zu streichen. Diese Begriffe, die längst auf dem Schrotthaufen der Geschichte landen sollten, werden plötzlich zur Kriegsflagge einer trotzigen Bewegung – nicht aus…
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Realität vs. Erwartung: Wenn der Kontext der erste Verlierer ist
Im Prinzessinnenland der Meinungen regiert eine seltsame neue Aristokratie: jene, die nicht nur die Realität formen wollen, sondern sie auch mit ihren eigenen Maßstäben bemessen, ohne die Geschichte dahinter zu kennen. Dies ist die Bühne, auf der die Wirklichkeit in einem Wettkampf gegen Erwartungshaltungen antritt – und oft als Verlierer vom Platz geht.