Kategorie: Allgemein
-
Wenn Journalismus zur Selbsterfahrung wird – die Y-Kollektiv-Reportage „AfD-Wähler und Geflüchtete – Wut oder Verzweiflung?“
Die Reportage „AfD-Wähler und Geflüchtete – Wut oder Verzweiflung?“, veröffentlicht vom Y-Kollektiv und abrufbar in der ARD-Mediathek, will nach eigenen Angaben „platten Klischees“ über Ostdeutsche und Ausländer auf den Grund gehen. Eine Journalistin, Lena Elfers, reist für zehn Tage in eine ostdeutsche Kleinstadt, um zuzuhören, zu verstehen, Brücken zu bauen. Soweit der Anspruch. Was aber…
-
„We listen and we don’t judge“
Warum diese Floskel keine Empathie zeigt – sondern infantile Machtansprüche tarnt. Es klingt so schön. So weich. So progressiv. So unfassbar zeitgeistig: „We listen and we don’t judge.“Ein Mantra, das mittlerweile auf jedem Instagram-Kachelzitat, jedem Podcast-Intro und jeder Teamkultur-Folie steht. Aber was steckt eigentlich dahinter? Was soll das heißen – wir hören zu, und wir…
-
Jennifer Weist, das Buch „nackt“ – und ein mediales Trauerspiel im Wohlfühl-TV
Willkommen im Prinzessinnenland, wo jedes Schniefen zur strukturellen Gewalt wird, Empörung als Beweismittel gilt – und ein Rauswurf aus der NDR-Talkshow zur Krönung feministischer Relevanz gereicht. Unser heutiger Star im Betroffenheitszirkus: Jennifer Weist. Ex-Popstar, Neu-Autorin, Daueraktivistin – und offensichtlich eine PR-Maschine auf zwei Beinen. Ihr Buch nackt ist der Versuch, schonungslos mit der eigenen Geschichte…
-
Schamlos glücklich? Wie der Feminismus versucht, ein menschliches Gefühl abzuschaffen
Scham ist böse. Scham ist patriarchal. Scham ist ein Kontrollinstrument. Zumindest, wenn man bestimmten feministischen Diskursen Glauben schenkt. Denn dort scheint Scham inzwischen als ein Relikt aus dunklen Zeiten zu gelten – eine Art seelisches Korsett, das Frauen gefälligst abstreifen sollen. Wer sich noch für irgendetwas schämt, hat den Feminismus einfach nicht verstanden. Von der…
-
Das tugendhafte Opfer
Ein Leitfaden für die perfekte Selbstinszenierung In einer Welt, in der Likes, Shares und Retweets die ultimative Währung darstellen, hat sich eine neue Kunstform etabliert: das Virtue Signaling. Doch halt, das reicht nicht mehr! Wer wirklich auf der sozialen Karriereleiter nach oben will, muss das Konzept des tugendhaften Opfers meistern – eine geniale Kombination aus…
-
Kollektiv beleidigt: Warum auf Social Media niemand mehr zuhört
Empörung ist die neue Währung, Whataboutism geht als Argument durch, und das absichtliche Missverstehen von Aussagen avanciert zum Volkssport: Social Media – der Ort, an dem jede Diskussion zu einem Wettkampf wird, bei dem die Trophäe ein moralisch überlegenes Meme ist. Empörung: Das Adrenalin der Debatte Die Debatte beginnt meist harmlos: eine Meinung, vielleicht sogar…
-
Die Heuchelei der Anspruchslosigkeit: Du bist gut genug.
Die Maxime „Du bist gut genug“ klingt wie ein wohlklingender Gong, der den Stress aus den Seelen der Leistungsgesellschaft herausmassieren soll. Man hört sie in Workshops, liest sie in Instagram-Posts und begegnet ihr in den Vorwörtern von Selbsthilfebüchern. Doch was bedeutet diese Botschaft wirklich – und warum erscheint sie bei genauerem Hinsehen wie eine leere…
-
Virtue Signaling für Fortgeschrittene
Es gibt diese Sorte Mann, die auf sozialen Medien gerne den glänzenden Ritter spielt. Der eine, der auf Twitter wütend „Patriarchat zerschlagen!“ ruft oder in Instagram-Stories beteuert, wie sehr er Frauenrechte unterstützt. Dabei posiert er mit dem richtigen Buch (Simone de Beauvoir ist natürlich Klassiker), repostet den neuesten Feminismus-Trend oder ruft sich selbst zum Antifaschisten…
-
Empörung als Identität
Empörung ist das neue Schwarz. Sie steht jedem, passt zu jeder Gelegenheit und signalisiert Geschmack, Moral und Haltung. Social Media hat uns eine Bühne gegeben, auf der wir unsere Empörung wie ein Designerstück tragen können – exklusiv, auffällig und immer perfekt inszeniert. Doch was passiert, wenn Empörung nicht mehr nur Ausdruck von Unzufriedenheit ist, sondern…
-
„Trauma“: Die Alltags-Kränkung mit Premium-Label
An der Spitze der Bedeutungsinflation in Prinzessinnenland steht der Begriff Trauma. Was einst für schwerste seelische Erschütterungen reserviert war, die das Leben eines Menschen dauerhaft prägen konnten, ist heute ein Lifestyle-Accessoire für jede noch so banale Kränkung. Vom falschen Starbucks-Namen bis zur harschen WhatsApp-Nachricht: Im Prinzessinnenland ist alles ein Trauma – und wehe, jemand wagt…