von

Schlagwörter:

Die Queen Bee – Wenn das Patriarchat schuld ist, dass Frauen auch nur Menschen sind

Es ist ja nicht so, dass wir es nicht wollten: Frauen in Führung. Endlich. Diversität, neue Perspektiven, mehr Empathie, bessere Kommunikation – all das, was Männer in Machtpositionen angeblich nie hinbekommen haben.

Doch siehe da: Auch Frauen können schlechte Chefs sein. Überraschung? Eher nicht. Nur darf das eben nicht sein. Denn Frauen sind in der gängigen Erzählung: empathisch, teamorientiert, verantwortungsbewusst, sozialkompetent – kurz: moralisch überlegen. Wenn dann eine in Führungsposition kommt und sich als narzisstische Egomanin entpuppt, die keine Verantwortung übernimmt, Entscheidungen vermeidet oder Menschen systematisch kleinmacht, passiert eines: Die Ursachen werden sofort außen gesucht.

Nicht im Charakter, nicht in der mangelnden Eignung – sondern, genau: beim Patriarchat.

Willkommen im Reich der Queen Bee – Frauen in Führungsrollen, die sich aufführen wie selbstgekrönte Monarchinnen, aber keinerlei Kritik ertragen, keine Rechenschaft ablegen und statt zu führen lieber stimulieren, fühlen und prozessieren. Und wenn’s kracht? Dann war das System nicht bereit. Die Männer waren zu dominant. Der Druck zu hoch. Die emotionale Last zu groß.

Klar, Männer in Machtpositionen machen auch Fehler. Manche sind komplett ungeeignet. Und wenn sie scheitern, kriegen sie Feuer. Zurecht.
Aber bei Frauen? Da wird das Scheitern als strukturelle Tragödie interpretiert, nicht als individuelles Versagen. Die schlichte Wahrheit, dass auch Frauen narzisstisch, unprofessionell, faul oder machtgeil sein können, scheint für viele nicht erträglich.

Denn was nicht sein darf, das nicht sein kann.
Frauen dürfen alles sein – außer fehlbar. Sonst bröckelt das feministische Narrativ von gut und böse.

Das ist das eigentliche Problem: Nicht, dass es schlechte weibliche Führungskräfte gibt – sondern, dass man ihre Inkompetenz nicht beim Namen nennen darf, ohne sofort im Sexismus-Sumpf zu landen.

So entsteht das Queen Bee Phänomen:
Frauen in Machtpositionen, die dieselben toxischen Muster zeigen wie ihre männlichen Pendants – aber in Watte gepackt werden. Kritik gilt als frauenfeindlich. Der Misserfolg wird strukturell erklärt. Und echte Verantwortungsübernahme? Gibt’s nur im Podcast-Talk mit Coach-Siegel.

Was das bedeutet?
Echte Gleichberechtigung bleibt aus. Denn Gleichberechtigung heißt eben auch: Frauen müssen die gleiche Kritik aushalten wie Männer. Nur dann entsteht echtes Vertrauen in weibliche Führung – nicht als Quote, nicht als Imagepflege, sondern als Realität.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert